Mein Gartenreich

Tiere

Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)

Abbildung Xylocopa violacea Unverwechselbar ist unsere größte einheimische Wildbiene. Mit fast 3 cm Länge ist die Holzbiene ein beachtlicher aber friedfertiger Brummer. Durch die Klimaveränderung wandert sie aus Süddeutschland immer weiter gen Norden. Angst braucht man vor der Holzbiene nicht zu haben. Zwar besitzen weibliche Holzbienen einen Stachel, doch wie alle anderen Solitärbienen setzen sie diesen nur in großer Not ein. Für ihre Brut und zur Überwinterung benötigt die Holzbiene Totholz. Mit einem Totholzstapel kann man u.a. diese Wildbienenart unterstützen. Besonders gerne suchen Blauschwarze Holzbienen Nektarpflanzen wie Akanthus und Muskatellersalbei auf.

Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum)

Abbildung Anthidium manicatum Klein aber erstaunlich laut summt das Garten-Wollbienenmännchen in seinem Revier. Das Revier umfasst ca. 1,5-2 m². Darin stehen seine Lieblingsfutterpflanzen: Stachys, Salbei und Lavendel sind besonders beliebt. Jedes Insekt das sich dem Revier nähert wird attakiert. Mutig greifen die Wollbienenmännchen Hummeln oder sogar viel größere Falter an. Ganz anders werden Wollbienenweibchen begrüßt. Lässt sich ein Wollbienenweibchen auf einer Blüte nieder, fällt das Männchen regelrecht über sie her. Die Wollbienenmännchen sind immer sehr beschäftigt. Daher lassen sie sich wunderbar beobachten.

Goldwespe (Chrysis)

Abbildung Chrysis Die Goldwespe ist relativ einfach zu bestimmten. Der metallisch glänzende Körper ist sehr auffällig. Auch die Larven dieser Art leben als Parasiten von Mauer- und Pelzbienen, Falten- und Grabwespen. Die einzelnen Arten sind für Laien kaum unterscheidbar. In Deutschland sollen knapp 100 Arten leben. Man kann sie jedoch gut in den Nähe von Insektenhotels beobachten wenn sie geduldig warten bis eine Wildbiene ihren Nistplatz verlässt. Dann nutzt die Goldwespe die Zeit um unbemerkt ihr Ei in der Nähe des Wirtsgeleges zu platzieren.

Hornissen (Vespa)

Abbildung Vespa Hornissen sind die größten heimischen Wespenart und stehen unter Naturschutz. Sie sind mit 2-4 cm riesig. Solange man ihren Nestern nicht zu Nahe kommt sind sie sehr sehr friedlich. Tatsächlich können sie langsame Bewegungen nur schlecht wahrnehmen. Sollte eine Hornisse auf einen zufliegen, einfach ruhig stehen bleiben. Nur schnelle Bewegungen , z.B. herumwedeln, erregt ihre Aufmerksamkeit. Hornissen können stechen. Ihr Stich ist aber für Nichtallergiker nicht gefährlicher als der von Honigbienen und Wespen. Hornissen jagen auch bei Nacht. Manchmal verirren sie sich ins Zimmer wenn das Fenster offen steht und sie werden von Licht angezogen. Vor zwei Jahren bezog ein Wespenvolk einen Nistkasten nachdem die Meisen flügge geworden waren. Erst war ich nicht begeistert. Der Nistkasten hängt ganz in der Nähe unserer Terrasse. Die Hornissen waren sehr fleißig. Noch nie konnten wir so ungestört draußen essen wie in diesem Sommer. Keine Wespen weit und breit! Seitdem hängt ein Hornissenkasten in der Nähe der Terrasse. Hornissen sind herzlich willkommen!

Hottentottenfliege (Villa hottentotta)

Abbildung Villa hottentotta Nach meinen Recherchen müsste es sich bei dem Insekt auf dem, Foto um eine Hottentottenfliege handeln. Ich finde es spannend Insekten zu fotografieren und dann zu versuchen sie zu bestimmen. Ich hätte nicht geahnt, dass dieses hübsche Insekt zur Familie der Wollschweber gehören würde. Aber eigentlich hätte es einen hübscheren Namen verdient.

Hummeln (Bombus)

Abbildung Bombus Gartenhummel, Erdhummel, Steinhummel oder Ackerhummel. Sie sind alle so wunderschön. Kleine pelzige Hubschrauber die emsig von Blüte zu Blüte fliegen. Mein Herz fängt an zu hüpfen wenn im Frühling die erste Hummelkönigin erscheint. Wie habe ich sie den Winter über vermisst! Wer mehr über Hummeln erfahren möchte sollte unbedingt das Buch: Und sie fliegt doch von Dave Gaulson, einem britischen Insektenforscher lesen.

Igelfliege (Tachina fera)

Abbildung Tachina fera Offenbar nehmen wir Menschen uns viel zu selten Zeit die Insekten in unserem Garten anzuschauen. Ansonsten wäre die Igelfliege so geläufig wie Hummeln und Bienen. Tatsächlich ist sie noch weit verbreitet. Zu erkennen ist sie auch ganz leicht. Sie ist relativ groß und auf dem Hinterteil stehen dunkle Borsten ab und erinnern an das Stachelkleid eines Igels. Die Larven der Igellfliegen gehören zu den Parasitoiden. Sie brauchen Raupen (zumeist Eulenfalter) und ernähren sich von diesen. In der Insektenwelt ist das parsitäre Verhalten sehr häufig. Was auf uns befremdlich wirkt, trägt dazu bei das ökologische Gleichgewicht zu halten.

Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)

Abbildung Lycaena phlaeas Obwohl der Kleine Feuerfalter orange-braun gefärbt ist, gehört er zur Familie der Bläulinge. Bislang war mir dieser kleine Tagfalter noch nie aufgefallen. Erst als er sich im vergangenen Jahr auf meinem Lavendel nieder lies, wurde ich auf ihn aufmerksam. Anscheinend ist er in unserer kalkhaltigen Gegend gar nicht so häufig. Ich bin gespannt ob ich in diesem Jahr Raupen auf meinem Sauerampfer oder dem Vogelknöterich entdecken kann.

Pinselkäfer (Trichius)

Abbildung Trichius Oft hält man sie erst für hummelähnliche Wesen. Unter ihren Flügeln sind sie stark behaart. Im Juni und Juli lassen sich Pinselkäfer auf Doldenblütlern wie z.B. Wilde Möhre, Süßdolde oder Wiesenkerbel beobachten. Manchmal sieht man sie auch auf Rosen oder an Brombeersträuchern. Die adulten Tiere leben von Pollen und Staubblättern. Dabei bestäuben sie ihre Nahrungspflanzen. Die Larven leben im Totholz. Dort verbringen sie fast zwei Jahre bevor sie sich verpuppen.

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Abbildung Papilio machaon Der Schwalbenschwanz ist einer der prächtigsten und größten unserer einheimischen Tagfalter. In den letzten Jahren hat sich sein Bestand leicht erholt und er steht nicht mehr auf der Liste der gefährdeten Arten. Dennoch ist für mich ein Schwalbenschwanz etwas ganz besonderes. Seine Raupen sind ebenfalls farbenfroh. In meinem Garten finde ich immer wieder Raupen am Gewürzfenchel. Da das Schwalbenschwanzweibchen ihre Eier vereinzelt an die Pflanzen legt, findet kein Kahlfraß statt. Ich finde es wunderbar den Raupen beim fressen und wachsen zuzusehen!

Schwebfliegen (Syrphidae)

Abbildung Syrphidae In Deutschland leben über 400 Schwebfliegenarten. Daher ist es ganz schön schwierig eine Schwebfliege zu bestimmen. Für die Schwebfliege auf dem Foto ist es mir jedenfalls nicht gelungen. Bloß weil diese Insekten schwarz gelb gestreift sind, werden sie immer noch mit Wespen verwechselt. Schwebfliegen sind völlig harmlos und gehören zu den Nützlingen. Ihre Larven fressen mit Vorliebe Blattläuse.

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Abbildung Macroglossum stellatarum Im Dezember flog doch tatsächlich ein Taubenschwänzchen in eine Bäckerei. Ich war erstaunt wie viele Menschen das Taubenschwänzchen erkannten. Der kollibriähnliche Flug ist einfach unverwechselbar. Ob das Taubenschwänzchen diesen Winter überlebt hat? Ich hoffe, es hat einen warmen Platz zum überwintern gefunden. Taubenschwänzchen sind Wanderfalter. Im Frühling ziehen sie aus dem Süden zu uns. Durch die Klimaerwärmung scheinen aber vermehrt Taubenschwänzchen bei uns zu überwintern. Ich finde es immer wieder erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit Taubenschwänzchen durch den Garten sausen. In rasantem Tempo fliegt es von Blüte zu Blüte und saugt Nektar. Besonders gerne labt es sich an den Blüten des einjährigen Garten-Rittersporns. Dieser hat viele Blüten und reichlich Nektar. Der Schwirrflug verbraucht sehr viel Energie. Das Taubenschwänzchen ist tagsüber sehr gut zu beobachten obwohl es eigentlich zu den Nachtfaltern gezählt wird und somit auch nachtaktiv ist.

Wespen (Vespula)

Abbildung Vespula Wer mag schon Wespen? Sie gelten als aggressiv, die Stiche sind schmerzhaft und bei einem schönes Essen im Freien sind sie unglaublich nervig. Aber auch Wespen erfüllen ihren Teil im Ökosystem. Als Räuber auf der Suche nach eiweißhaltiger Nahrung vertilgen sie viele Schädlinge. Leider führt ihr Appetit auch immer wieder zu unserer Nahrung und führt zu Missverständnissen an unserer Tafel. Fast du Hälfte der einheimischen Wespenarten steht auf der Roten Liste für bedrohte Tiere. Daher stehen Wespen unter Naturschutz und dürfen nicht verletzt oder gar getötet werden. Auch eine Umsiedlung darf nur von Fachleuten vorgenommen werden. Wer sich gegen Wespen wehren möchte, hat nur eine einzige Chance. Man muss ihren natürlichen Feinden, den Hornissen ein Zuhause bieten. Sie jagen gerne Wespen und sind trotz ihrer Größe sehr friedlich.

Wollschweber (Bombyliidae)

Abbildung Bombyliidae In meinem Garten tauchen die ersten Wollschweber im Frühling auf. Bis vor wenigen Jahren kannte ich diese Insekten überhaupt nicht. Auf den ersten Blick könnte man sie mit Hummeln verwechseln. Ihr Pelz ähnelt dem der Hummeln sehr. Wollschweber haben jedoch einen langen Rüssel und sie fliegen einfach anders. Eingeordnet wurden sie zu den Fliegen. Wenn man sie genau betrachtet sind sie einzigartig, weder Hummel, noch Fliege noch Wildbiene. Es gibt in Deutschland 34 Wollschweberarten. Ihre Larven leben als Parasitoide. Je nach Art legen sie ihre Eier an Gelege von Wildbienen, Heuschrecken oder Raupen von Eulenfaltern. Es sind absolut faszinierende Lebewesen. Es macht mir großen Spaß sie zu beobachten; ein Foto von ihnen zu ergattern erfordert allerdings Geduld und Glück.